Neujahr
Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns gegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung; und wollen sehen, daß wirs nehmen lernen, ohne allzuviel fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die, die Notwendiges, Ernstes und Großes von ihm verlangen. . . . Guten Neujahrsmorgen . . .
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, deutsch-österr. Dichter)
Aus: Rilke, Briefe an seine Frau Clara am 1. Januar 1907.